Sigmund Freud

Sigmund Freud (1856–1939) erforschte zunächst die Hypnose und deren Wirkung in der Behandlung psychisch kranker Patienten. Später wandte er sich von dieser Technik ab und entwickelte zur Jahrhundertwende seine ersten Studien über die unbewussten und neurotischen Verarbeitungsprozesse als Basis seiner Psychoanalyse. Hierauf beruhend schuf er eine Behandlungsform, die u. a. auf Traumdeutung und freien Assoziationen beruhte, um die seelische Struktur des Menschen zu analysieren und zu behandeln. Aus diesen Beobachtungen und Deutungen entwickelte er seine Idee der dreiteiligen psychischen Struktur, wonach sich die Struktur der Psyche eines Menschen aus drei Instanzen zusammensetzt: dem Es, dem Ich und dem Über-Ich. Er vertrat die Ansicht, dass ca. 90 % der menschlichen Entscheidungen unbewusst motiviert sind und nur ein geringer Teil „sichtbar“ ist. Freud entwickelte im Laufe seines Forscherlebens eine Vielzahl von Modellen über die Struktur und die Dynamik des psychischen Apparates. Behavioristisch orientierte Wissenschaftler halten die Thesen Freuds für wenig wissenschaftlich fundiert. Im weiteren wird ihm vorgehalten, dass seine Psychoanalyse nicht in hinreichendem Maße wissenschaftlich formuliert sei, um überhaupt empirisch überprüfbar zu sein. Auch wenn Freud in der wissenschaftlich betriebenen Psychologie, an den Universitäten nur spärlich rezipiert wurde, ist er der bekannteste Psychologe.