Schriftliche Prüfung Online
Heilpraktiker Psychotherapie

Oktober 2010

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihr Wissen geprüft.
Sie erhalten jeweils eine Frage, zu der verschiedene Lösungsmöglichkeiten angegeben werden.

Beantworten Sie bitte die folgenden Aufgaben, indem Sie die richtigen Antworten anklicken.

Frage 1

Welche der folgenden Aussagen zu Angststörungen treffen zu?

Bei Phobien bezieht sich die Angst nicht auf bestimmte Situationen
Etwa 10% der Bevölkerung leiden im Laufe ihres Lebens an einer behandlungsbedürftigen Angststörung
Bei guter Anamnese kann auf eine körperliche Untersuchung verzichtet werden
Die kognitive Verhaltenstherapie gilt heute als wirksamste Psychotherapieform
Medikamente sind meist unwirksam

 

Frage 2

Welche der folgenden Symptome sind typisch für die schizoide Persönlichkeitsstörung?

Gedankenausbreitung
Emotionale Kühle
Introvertiertheit
Akustische Halluzinationen
Mangelndes Gespür für geltende soziale Normen

 

Frage 3

Welche der folgenden Aussagen zu Abwehrmechanismen treffen aus psychodynamischer Sicht zu?

Sie sind immer als pathologisch zu betrachten
Sie zielen darauf hin, negative Affekte und Gedanken zu vermeiden
Sie entwickeln sich bis zum 18. Lebensmonat (orale Phase)
Bei der Borderline-Störung herrschen sog. unreife Abwehrmechanismen, wie z.B. Spaltung, vor
Sie sind Ausdruck einer bewussten Problembewältigung bzw. Konfliktverarbeitung

 

Frage 4

Welche der folgenden Aussagen zum Delir treffen zu?

Bei einem Delir liegt ein akuter, möglicherweise vital bedrohlicher Zustand vor
Eine Störung der Bewusstseinslage spricht gegen ein Delir
Typisch sind Desorientiertheit, optische Sinnestäuschungen und Situationsverkennung
Es handelt sich um eine chronische irreversible Psychose
Typisch sind Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus

 

Frage 5

Welche der folgenden Aussagen zur Symptomatik einer akuten Alkoholintoxikation treffen zu?

Ein pathologischer Rausch tritt – meist bei Menschen mit Vorschädigung des Gehirns – bereits nach geringen Alkoholmengen auf
Typische Symptome des pathologischen Rausches sind optische Halluzinationen und lange Dauer
Ein einfacher Rausch verändert zwar die Stimmung, die Kontrolle über die Körperfunktionen ist jedoch nicht eingeschränkt
Als Symptome eines schweren Alkoholrausches können Amnesie, Erregung und Angst sowie Bewusstseinstrübungen auftreten
Persönlichkeitsfremde Verhaltensstörungen (z.B. Gewalttätigkeit) treten im Rahmen eines pathologischen Rausches nicht auf

 

Frage 6

Welche der folgenden Aussagen zur Schizophrenie treffen zu?

Frauen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer
Das gesicherte Erkrankungsrisiko bei eineiigen Zwillingen liegt bei über 95%
Die Erkrankungswahrscheinlichkeit (Life-time-Risiko) liegt bei 5%
Das Haupterkrankungsalter liegt zwischen dem 15. und dem 30. Lebensjahr
Ist ein Elternteil an Schizophrenie erkrankt, ist das Erkrankungsrisiko erhöht (etwa 10–15%)

 

Frage 7

Welche Aussage charakterisiert am ehesten die Krankheitstheorie, auf der die klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie von Rogers aufbaut?
Das neurotische Symptom

entspricht einem gelernten dysfunktionalen Verhalten
ist eine Kompromissbildung zwischen Wunsch und verinnerlichter Norm
ist Folge eines Entwicklungsschadens
stellt eine intrusive (bildhafte) Erinnerung an ein erlittenes Trauma dar
ist Folge einer Inkongruenz zwischen dem Selbstkonzept und neuen Erfahrungen

 

Frage 8

Ein 45-jähriger Landwirt kommt in Begleitung seiner Ehefrau und seinen Eltern zu Ihnen. Bislang sei er nie psychisch auffällig gewesen. Nun wirke er seit etwa 14 Tagen sehr „überdreht“ und plane, den landwirtschaftlichen Betrieb aufzugeben und stattdessen einen Industriepark auf seinen Grundstücken anzusiedeln und zu managen.
Welche Erkrankung oder Störung könnte hier am ehesten vorliegen?

Zyklothymia
Manie
Schizophrenie
Delir
Wahnhafte Störung

 

Frage 9

Welche der folgenden Aussagen zu Zwangsstörungen treffen zu?

Zwangsstörungen können zu sozialer Isolierung führen
Zwangsgedanken werden von Betroffenen meist als sinnlos erlebt
Beim Versuch Zwangshandlungen zu unterlassen treten innere Anspannung und Angst auf
Antidepressiva können die Prognose einer Zwangsstörung bessern
Zwangsimpulse sind gefährlich, da es hierdurch häufig zu Verletzungen kommt

 

Frage 10

Welche der folgenden Aussagen zu Demenzerkrankungen treffen zu?

Demenz ist eine Erkrankung, die primär mit Bewusstseinsstörungen einhergeht
Die Diagnose Demenz wird anhand der Bildgebung durch den Neurologen gestellt
Ein demenzielles Syndrom kann die Folge einer Krankheit des Gehirns, einer schweren Schädelhirnverletzung oder einer chronischen Alkoholabhängigkeit sein
Ein wichtiges Kriterium für die Diagnose einer Demenz ist die verminderte Alltagskompetenz
Bei frühzeitiger, rasch fortschreitender Demenz mit neurologischen Ausfällen wie Auftreten motorischer Störungen, sollte eine Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ausgeschlossen werden

 

Frage 11

In der dritten Sitzung einer Familientherapie bemerkt der Therapeut bei sich, dass er die sehr dominant auftretende Mutter mit einer Schonhaltung behandelt, obwohl sie keineswegs schonungsbedürftig wirkt. In der anschließenden Supervisionssitzung werden ihm seine Gefühle von Angst, Wut und Hilflosigkeit Ihr gegenüber bewusst.
Welches Phänomen kommt hier am ehestem beim Therapeuten zum Ausdruck?

Rollenumkehr
Verschiebung
Verwischung der Generationsgrenzen
Übertragung-Gegenübertragung
Widerstand

 

Frage 12

Welche der folgenden Aussagen zum Störungsbild der sozialen Phobie treffen zu?

Die Symptome treten in (fest) allen Lebensbereichen auf
Die Störung ist gekennzeichnet durch eine deutliche Furcht, sich in sozialen Situationen auf peinliche oder erniedrigende Weise zu verhalten
Typische hinzukommende Symptome sind Erröten, Zittern oder die Angst zu erbrechen
Patienten mit einer sozialen Phobie weisen nur selten ein niedriges Selbstwertgefühl auf
Die Ängste in sozialen Situationen werden als übertrieben bzw. unvernünftig erlebt

 

Frage 13

Welche der folgenden Aussagen zu Persönlichkeitsstörungen treffen zu?

Die Betroffenen weichen in der Selbstwahrnehmung, in ihrer Kontaktaufnahme und in ihren Beziehungen zu anderen von der Mehrzahl der Bevölkerung ab
Das abnorme Verhaltensmuster verläuft phasenhaft und nicht andauernd
Die Störungen beginnen im Erwachsenenalter und haben häufig einen atypischen Verlauf
Die Störungen sind häufig mit deutlichen Einschränkungen der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit verbunden
Bevorzugte Behandlungsmethode ist der Einsatz von Neuroleptika

 

Frage 14

Welche der folgenden Aussagen zur katatonen Schizophrenie treffen zu?

Sopor ist ein Leitsymptom
Erregungszustände sprechen gegen eine katatone Schizophrenie
Das klinische Bild wird von Wahnvorstellungen und akustischen Halluzinationen beherrscht
Typisch ist die automatische Befolgung von Anweisungen (Befehlsautomatismen)
Psychomotorische Störungen stehen im Vordergrund

 

Frage 15

Eine Familie sucht Sie mit ihrem 3-jährigen Kind auf, weil es nicht spricht.
Welche der nachfolgend beschriebenen Aspekte würden die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen eines frühkindlichen Autismus erhöhen?

Es handelt sich um ein Mädchen
Die Kindergärtnerin habe berichtet, dass das Kind nie mit anderen Kindern spiele
Sie wollen das Kind untersuchen, aber das Kind lacht Ihnen frech ins Gesicht und rennt davon. Bei den weiteren Versuchen wiederholt sich das Verhalten.
Das Kind steht während des Gespräches mit den Eltern am Aktenschrank und bewegt die Tür minutenlang in derselben Weise auf und zu
Sie wenden sich dem Kind zu. Sie haben den Eindruck, für das Kind „nicht existent“ zu sein

 

Frage 16

Welche der folgenden Erkrankungen können am ehesten Ursache für demenzielle Erkrankungen sein?

Chronische Intoxikationen
Zwangserkrankungen
Infektionen
Posttraumatische Belastungsstörungen
Parkinson-Syndrom

 

Frage 17

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Besondere Risikofaktoren für Suizidalität sind:

Außergewöhnliches Talent („Genie“)
Suchterkrankungen
Anankastische (zwanghafte) Persönlichkeitsstörung
„Sandwich-Kind-Position“, d.h. mittleres Kind in der Geschwisterreihe
Höheres Lebensalter

 

Frage 18

Welche der folgenden Aussagen zu Kopfschmerzen treffen zu?

Das Symptom Kopfschmerz ist in der Bevölkerung weit verbreitet und bedarf keiner besonderen Abklärung
Plötzliches Auftreten stärkster Hinterkopfschmerzen mit Erbrechen kann auf eine Hirnblutung hinweisen
Kopfschmerzen treten bei Hypertonie fast nie auf
Massive Kopfschmerzen mit Übelkeit und Rötung des Auges können für einen Glaukomanfall (Grüner Star) sprechen
Knochenmetastasen im Bereich des Schädeldaches machen keine Schmerzen

 

Frage 19

Welche der folgenden Aussagen zu Psychotherapieverfahren und -techniken treffen zu?

In der Verhaltenstherapie wird häufig eine Verhaltensanalyse nach dem SORKC-Schema durchgeführt
EMDR („Eye Movement Desensitization and Reprocessing“) ist eine Technik, die zur Behandlung von traumatisierten Patienten eingesetzt werden kann
In der tiefenpsychologisch orientierten Psychotherapie nimmt der Therapeut eine aktivere Rolle ein als in der klassischen Psychoanalyse
Positive Wertschätzung gehört zu den Grundprinzipien der Gesprächspsychotherapie nach Rogers
Das Training sozialer Kompetenzen ist eine Methode, die in der Verhaftenstherapie eingesetzt werden kann

 

Frage 20

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Zu den Ich-Störungen zählen:

Derealisation
Parathymie
Gedankenausbreitung
Negativismus
Gedankenabreißen

 

Frage 21

Welche der folgenden Aussagen zur paranoiden Schizophrenie treffen zu?

Störungen der Stimmung und des Antriebs sind Leitsymptome
Es handelt sich um eine seltene Verlaufsform der Schizophrenie
Psychomotorische Symptome sind Leitsymptome
Inhaltliche Denkstörungen kennzeichnen das klinische Bild
Akustische Halluzinationen treten begleitend auf

 

Frage 22

Eine 38-jährige Büroangestellte berichtet Ihnen. seit etwa 5 Jahren sehr häufig unter einer trüben und traurigen Stimmung zu leiden. Sie fühle sich erschöpft und könne nachts schlecht einschlafen. Sie würde vermehrt grübeln. Sie gehe stets zur Arbeit, aber ungern.
Welche Erkrankung oder Störung liegt hier wahrscheinlich vor?

Multiple Persönlichkeitsstörung
Somatisierungsstörung
Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
Dysthymia
Zyklothymia

 

Frage 23

Welche der folgenden Aussagen zur antidepressiven Therapie treffen zu?

Antidepressiva haben häufig ein Abhängigkeitspotential
Die Einnahme von Antidepressiva sollte nicht länger als 3–4 Monate erfolgen
Die stimmungsaufhellende Wirkung eines antidepressiven Medikaments tritt kurz nach der Einnahme ein
Weitere Anwendungsgebiete von Antidepressiva sind z.B. Schlafstörungen und chronische Schmerzsyndrome
Alle Antidepressiva nehmen Einfluss auf die Neurotransmittersysteme im zentralen Nervensystem

 

Frage 24

Bei welchen der folgenden Substanzen spielt bei Missbrauch neben der psychischen Abhängigkeit auch die körperliche Abhängigkeit eine große Rolle?

Heroin
Nikotin
Halluzinogene wie LSD
„Schnüffelstoffe“, organische Lösungsmittel
Sedativa wie Benzodiazepine

 

Frage 25

Welche der folgenden Aussagen zur kognitiven Therapie nach Beck treffen zu?

Die kognitive Therapie nach Beck wurde ursprünglich für die Behandlung von Depressionen entwickelt
Im ersten Therapieschritt erlernen die Patienten krankmachende, zumeist automatisch ablaufende Gedanken zu identifizieren
In einem zweiten Schritt werden diese Gedanken einer ausführlichen Überprüfung unterzogen (sokratischer Dialog)
Diese Therapie ist bei akut schizophrenen Erkrankungen indiziert
Die Wirksamkeit bei leichten und mittelschweren Depressionen ist wissenschaftlich gut belegt

 

Frage 26

Welche der folgenden psychischen Störungen erwarten Sie am ehesten bei der multiplen Sklerose?

Angststörungen
Affektive Störungen
Paranoide Syndrome
Demenz
Borderline-Störung

 

Frage 27

Welche der folgenden Symptome sind typisch für eine depressive Episode?

Schuldgefühle
Tageszeitliche Schwankungen der Beschwerden
Antriebslosigkeit
Morgens spätes Erwachen
Ich-Störungen

 

Frage 28

Welche Aussage zur Hebephrenie trifft zu?

Die Hebephrenie ist eine Erkrankung, die sich bereits vor der Pubertät – meist mit 4 bis 5 Lebensjahren – manifestiert
Charakteristisch für die Hebephrenie sind die akustischen HaIluzinationen, die von Vorschulkindern oft als singende Chöre beschrieben werden
Die Hebephrenie zählt zu den x-chromosomal vererbbaren Erkrankungen und wird somit vorwiegend auf weibliche Nachkommen vererbt
Bei der Hebephrenie bleiben das Bewusstsein und die Orientierung in den allermeisten Fällen erhalten
Die Hebephrenie hat nach der Pubertät eine gute Prognose