Schriftliche Prüfung Online
Heilpraktiker Psychotherapie

März 2018

Mit den folgenden Aufgaben wird Ihr Wissen geprüft.
Sie erhalten jeweils eine Frage, zu der verschiedene Lösungsmöglichkeiten angegeben werden.

Beantworten Sie bitte die folgenden Aufgaben, indem Sie die richtigen Antworten anklicken.

 

Frage 1

Welche der folgenden Aussagen zu Angststörungen treffen zu?

Bei einer Panikstörung treten die Angstattacken in bestimmten auslösenden Situationen auf
Herzrasen, Hitzewallungen und Übelkeit sind typische Symptome bei einer Panikattacke
Bei einer Phobie liegt eine unangemessene Angst vor einem konkreten Objekt oder einer bestimmten Situation vor
Die bei Angststörungen häufig eingenommenen Benzodiazepine (z. B. Lorazepam) haben ein erhöhtes Potential für die Entwicklung einer Abhängigkeit und sollten deshalb nach langfristiger Einnahme sofort abgesetzt werden
Bei einer spezifischen Phobie sind expositionsorientierte Verfahren kontraindiziert

 

Frage 2

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Ursachen von organischen psychischen Störungen (nach ICD 10) sind am ehesten:

Hirninfarkte
Morbus Crohn
Atopisches Ekzem
Morbus Parkinson
Spinalkanalstenose

 

Frage 3

Ein 54-jähriger Mann kommt in reduziertem Allgemeinzustand in Ihre Praxis.
Er sei bis vor etwa einer Woche über 3 Monate wegen eines schmerhaften Bandscheibenvorfalls vom Hausarzt mit „starken Schmerzpflastern“ behandelt worden. Der Mann beklagt, dass er seit etwa einer Woche an Schlaflosigkeit, starker motorischer Unruhe und einer ängstlich-depressiven Grundstimmung leide.
Welche körperlichen Symptome bzw. Befunde stützen Ihren Verdacht eines bestehenden Opioidentzugssyndroms?

Tachykardie
Mydriasis
Diarrhoe
Trockene Nasenschleimhäute
Muskelschmerzen oder -krämpfe

 

Frage 4

Welche der folgenden Kriterien lassen typischerweise an eine hebephrene Schizophrenie denken?

Ausgeprägte und häufige optische Halluzinationen
Erstmanifestation zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr
Affektverflachung und Antriebsverlust
Zwangshaltungen und Zwangsstellungen
Negativismus

 

Frage 5

Eine Frau kommt mit ihrem 44-jährigen Ehemann in Ihre Praxis.
Der Mann sitzt wort- und teilnahmslos und nahezu apathisch neben seiner Frau. Die Ehefrau klagt, dass ihr Mann seit etwa 4 Wochen zunehmend „zu nichts mehr in der Lage“ sei, ihm alles zu viel sei, er keinerlei Antrieb mehr habe, er sich über nichts mehr freuen könne und jegliche vorherige Interessen vernachlässige. Zudem habe der Mann ihr vor drei Tagen gestanden, dass er fast täglich Stimmen höre, welche ihn diffamieren und abwerten würden. In der Vorgeschichte bestanden bisher keine psychischen Auffälligkeiten. Der Mann berichtet wortarm, dass er keinen Appetit mehr habe und nachts nicht mehr als 2 Stunden schlafen könne und daher „keine Kraft mehr“ habe.
Welche der folgenden Verdachtsdiagnosen (nach ICD-10) trifft am ehesten zu?

Erstmanifestation einer paranoiden Schizophrenie
Postschizophrene Depression
Bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen
Anpassungsstörung mit kurzer depressiver Reaktion

 

Frage 6

Welche Aussage trifft zu?
Bei einer chronischen Alkoholerkrankung kann typischerweise folgende Komplikation auftreten:

Querulatorische Persönlichkeitsstörung
Wernicke-Enzephalopathie
Abhängige Persönlichkeitsstörung
Erstmanifestation einer schizophrenen Psychose
Creuzfeldt-Jakob-Krankheit

 

Frage 7

Welche der folgenden Aussagen zur somatoformen Schmerzstörung (nach ICD 10) treffen zu?

Die vorherrschende Beschwerde ist ein andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht vollständig erklärt werden kann
Die Störung tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Problemen auf
Betroffen sind in der Regel Funktionen der Willkürmotorik oder der Sinneswahrnehmung
Die Symptome sind meist vorübergehend oder stark fluktuierend
Oft weigern die Patienten sich hartnäckig zu akzeptieren, dass den Beschwerden keine körperlichen Ursachen zugrunde liegen

 

Frage 8

Welche der folgenden Aussagen zu Persönlichkeitsstörungen (nach ICD 10) treffen zu?

Die Betroffenen profitieren nicht von psychotherapeutischen Verfahren
Es besteht eine hohe Komorbiditätsrate, z. B. für Alkohol- oder Substanzmissbrauch
Charakteristisch ist der bereits initial vorhandene hohe äußere Leidensdruck der Betroffenen
Das Suizidrisiko ist im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöht
Von der Norm abweichende Verhaltens- und Denkmuster entwickeln sich häufig bereits in der Kindheit oder Jugend

 

Frage 9

Ein Patient äußert konkrete Suizidabsichten.
Welche der folgenden Maßnahmen sind unbedingt zu treffen?

Dem Patienten Hopfen und Baldrian zur Sedierung verabreichen
Den Patienten zur Reizreduktion erst einmal im Behandlungszimmer alleine lassen
Bei akuter Suizidalität muss, ggf. auch gegen den Willen des Patienten, eine beschützende stationäre Behandlung veranlasst werden
Den Patienten nach eingehendem Interventionsgespräch nach Hause entlassen
Den Patienten nicht mehr alleine lassen

 

Frage 10

Welche der folgenden Aussagen zur Multiplen Sklerose treffen zu?

Im Erkrankungsverlauf kommt es bei einem Teil der Patienten auch zu psychischen Veränderungen mit insbesondere affektiven Störungen
Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen
Die Erkrankung wird durch Zecken übertragen
Der Ersterkrankungsgipfel liegt zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr
In Spätstadien der Erkrankung ist eine dementielle Entwicklung möglich

 

Frage 11

Welche Aussage trifft zu?
Die Dysthymia (nach ICD-10) ist eine …

abhängige Persönlichkeitsstörung.
Bewegungsstörung.
körperliche Fehlbildung.
chronische depressive Verstimmung.
schwere depressive Episode.

 

Frage 12

Eine 32-jährige Frau schildert, sie sei seit ihrer Jugend im Privat- und Berufsleben schüchtern und ängstlich und leidet unter Minderwertigkeitsgefühlen. Sie meidet neue soziale Kontakte aus Angst abgelehnt zu werden, demgegenüber steht jedoch das Bedürfnis nach Zuneigung und Anerkennung. Sie leidet zunehmend unter Gefühlen der Anspannung und übersteigerter Besorgtheit. Sie schränkt auch ihren Lebensstil aufgrund des Bedürfnisses nach körperlicher Sicherheit immer weiter ein.
Welche der folgenden Verdachtsdiagnosen (nach ICD-10) kommt am ehesten in Frage?

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig depressive Episode
Schizoide Persönlichkeitsstörung
Soziale Phobie
Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
Anpassungsstörung mit längerer depressiver Reaktion

 

Frage 13

Eine 45-jährige Frau kommt in Ihre Praxis und berichtet von leichter Erschöpfbarkeit, Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und Durchschlafstörungen. Sie habe Angst vor der Zukunft und „dass etwas Schlimmes passieren“ könne. Sie habe sich sozial sehr zurückgezogen, da ihr „alles zu viel“ sei. Weitere Beschwerden nennt sie spontan nicht, wirkt im Gespräch aber abgelenkt und fahrig.
Welche der folgenden Diagnosen können den beschriebenen Symptomen zugrunde liegen?

Eine depressive Episode
Eine Schizophrenie
Eine organische affektive Störung
Eine generalisierte Angststörung
Eine Anpassungsstörung

 

Frage 14

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Ein Delir …

sollte wegen der höheren Komplikationsrate nicht medikamentös behandelt werden.
hat typischerweise einen schleichenden Beginn und eine Symptomdauer von mehr als 6 Monaten.
geht mit einer Bewusstseinsstörung einher.
ist meistens medikamentös bedingt.
kann bei Stoffwechselstörungen auftreten.

 

Frage 15

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Wenn Sie einen Patienten bitten, das Sprichwort: „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ zu erläutern, …

dann prüfen Sie das Abstraktionsvermögen.
dann prüfen Sie das Orientierungsvermögen.
können Sie – bei Erfassen des Zusammenhangs – eine leichte kognitive Störung ausschließen.
können Sie dies – bei Nichterfassen des Zusammenhangs – mit dem psychopathologischen Begriff des „Konkretismus“ bezeichnen.
kann dies – bei Nichterfassen des Zusammenhangs – ein Hinweis auf Schizophrenie sein.

 

Frage 16

Welche der folgenden Aussagen zu affektiven Störungen treffen zu?

Bei den affektiven Störungen kommen bipolare Verläufe wesentlich häufiger vor als unipolare depressive Verläufe
Vor Beginn der Behandlung einer neu aufgetretenen affektiven Störung muss eine organische Ursache abgeklärt werden
Wahnideen im Rahmen einer manischen Episode sind dadurch gekennzeichnet, dass diese in der Regel mit der Gemütslage des Patienten nicht übereinstimmen
Die sog. Wochenbett-Depression darf von einem Heilpraktiker nicht behandelt werden
Im Rahmen der Behandlung einer Depression kann auch die zusätzliche Gabe eines Neuroleptikums zu einem Antidepressivum erforderlich sein

 

Frage 17

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Die Kriterien für die Zuordnung einer Verhaltensstörung zur Kategorie „abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle“ sind nach ICD-10 bei folgenden Fallbeispielen erfüllt:

Eine 24-jährige Frau stiehlt mehrmals im Monat ohne Motivation im Supermarkt Lebensmittel. Direkt vor den Diebstählen ist sie sehr angespannt, danach spürt sie Befriedigung und auch eine Abnahme der Anspannung. Die gestohlenen Lebensmittel verschenkt sie. Zwischen den Diebstählen leidet sie an Schuldgefühlen.
Ein 30-jähriger Mann legt einmalig einen Brand, ohne ein erkennbares Motiv. Nach der Tat zeigt er eine große Erregung und beobachtet das Feuer.
Ein 17-jähriger Jugendlicher stiehlt mehrmals pro Woche eine Flasche Wodka, um diese noch gleich vor dem Supermarkt zu konsumieren. Nach seinem 18. Geburtstag trinkt er mehrmals pro Woche jeweils eine Flasche Wodka gleich vor dem Supermarkt, nachdem er sich diese zuvor legal gekauft hat. Bei ihm wurde eine Alkoholabhängigkeit diagnostiziert.
Ein 42-jähriger Manager verliert beim Roulette spielen im Casino bei jedem Einsatz mehrere Hundert Euro. Nachdem er von seiner Frau kritisiert wird, spielt er nicht mehr.
Ein 9-jähriges, normal intelligentes Mädchen reißt sich täglich Kopfhaare aus, was schon zu sichtbarem Haarverlust geführt hat. Den Eltern kann sie keinen Grund für ihr Tun nennen. Sie sagt, sie wolle damit aufhören, könne aber nicht. Die ausführliche neurologische Untersuchung ergibt keinen pathologischen Befund. Wahn und Halluzinationen bestehen nicht.

 

Frage 18

Welche der folgenden Aussagen zur Gesprächspsychotherapie nach Rogers treffen zu?

Rollenspiele sind von zentraler Bedeutung
Eine Grundannahme ist die Aktualisierungstendenz des Menschen
Das Verhalten des Patienten wird ausführlich analysiert und kommentiert
Ein Aspekt der therapeutischen Beziehung ist die Traumdeutung
Kongruentes Verhalten ist dem Therapeuten nur möglich, wenn er in sich nicht inkongruent ist

 

Frage 19

Welche der folgenden Aussagen zur rechtlichen Betreuung treffen zu?

Der Aufgabenkreis eines Betreuers kann sich auf die Gesundheitsfürsorge beschränken
Die Behandlung von Menschen mit Betreuung ist Heilpraktikern nur mit wissenschaftlich anerkannten Methoden gestattet
Der Betreuer kann die dauerhafte Unterbringung eines Betroffenen im Pflegeheim anordnen
Im Rahmen des Betreuungsrechtes kann ggf. auch eine zwangsweise Behandlung eines Patienten erfolgen
Die Bestellung eines Betreuers kommt grundsätzlich nur für Volljährige in Betracht

 

Frage 20

Welche der folgenden Aussagen trifft (treffen) zu?
Zu den Störungen der Psychomotorik bei schizophrenen Erkrankungen zählen:

„Wächserne Biegsamkeit“ („flexibilitas cerea“)
Haltungsstereotypien
Sinnlose motorische Aktivitäten
Bewegungs- und Sprachstereotypien
Echolalie

 

Frage 21

Welche der folgenden Aussagen zur Behandlung von Zwangsstörungen treffen zu?

Eine Medikation mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) hat sich als wirksam erwiesen
Exposition und Reaktionsmanagement gilt mittlerweile als veraltetes Therapieverfahren
Psychodynamische Therapien können zum Einsatz kommen
Die Kognitive Verhaltenstherapie gilt als Verfahren der 2. Wahl
Als unterstützende Maßnahme kann sich Psychoedukation positiv auswirken

 

Frage 22

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Zu den typischen Merkmalen des somatischen Syndroms bei einer depressiven Episode (nach ICD-10) zählen:

Deutlicher Appetitverlust
Verminderung von Konzentration und Aufmerksamkeit
Morgentief
Suizidgedanken
Psychomotorische Hemmung

 

Frage 23

Welche der folgenden Aussagen zu Sexualstörungen treffen nach ICD-10 zu?

Bei sexuellen Funktionsstörungen muss an eine mögliche organische Ursache gedacht werden
Anhedonie bezeichnet psychogen bedingte Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs
Der dauerhafte Wunsch, dem anderen Geschlecht anzugehören, wird als Transsexualismus bezeichnet
Exhibitionismus wird zu den sexuellen Funktionsstörungen gerechnet
Homo- und Bisexualität werden zu den Störungen der Sexualpräferenz gerechnet

 

Frage 24

Welche der folgenden Aussagen zur Migräne treffen zu?

Bei Migräne reicht in der Regel eine augenärztliche Behandlung
Oft besteht ausgeprägte Lichtempfindlichkeit, Übelkeit oder Erbrechen
In der Auraphase treten häufig Sehstörungen auf
Die Kopfschmerzen bessern sich bei körperlicher Betätigung
Lebensmittel können keinen Anfall auslösen

 

Frage 25

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Zur Manie gehören:

Innere Getriebenheit, vermehrte Aktivität
Stimmungsschwankungen mit Niedergeschlagenheit und Verzweiflung
Unangepasstes, distanzloses Verhalten
Ausgeprägter Rededrang
Gesteigertes Schlafbedürfnis mit Tag-Nacht-Umkehr

 

Frage 26

Welche der folgenden Aussagen zur anhaltenden wahnhaften Störung (nach ICD-10) trifft zu?

Die Betroffenen zeigen auch in Bereichen und Handlungen, die sich nicht auf den Wahn beziehen, massive Auffälligkeiten
Nur in seltenen Fällen bestehen Verfolgungs- und Beeinträchtigungsideen
Nach den diagnostischen Leitlinien müssen die Wahnvorstellungen mindestens 12 Monate dauern
Nicht vereinbar mit der Diagnose ist eine hirnorganische Erkrankung
Ständiges Stimmenhören und schizophrene Symptome in der Vorgeschichte sind typisch

 

Frage 27

Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
In der Psychoanalyse gehören zu den Abwehrmechanismen:

Sublimierung
Rationalisierung
Konversion
Gedankenstopp
Aggressionshemmung

 

Frage 28

Welche der folgenden Maßnahmen sollten unter anderem im Rahmen der Behandlung einer Somatisierungsstörung erfolgen?

Regelmäßige Vorstellung in der Sprechstunde mit Festlegen eines gemeinsamen Therapieplanes
Wiederholte somatische Diagnostik
Ausschluss der Familienangehörigen
Ausführliche Erklärung des Therapeuten über die psychosomatischen Zusammenhänge
Ausführliche Sozialanamnese