F45.4
Anhaltende somatoforme Schmerzstörung
Die vorherrschende Beschwerde ist ein andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht vollständig erklärt werden kann. Er tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, die schwerwiegend genug sein sollten, um als entscheidende ursächliche Faktoren gelten zu können. Die Folge ist meist eine beträchtlich gesteigerte persönliche oder medizinische Hilfe und Unterstützung. Schmerzzustände mit vermutlich psychogenem Ursprung, die im Verlauf depressiver Störungen oder einer Schizophrenie auftreten, sollten hier nicht berücksichtigt werden.
Psychalgie
Psychogen:
• Kopfschmerz
• Rückenschmerz
Somatoforme Schmerzstörung
Exkl.: Rückenschmerzen o.n.A. (M54.9)
Schmerz:
• akut (R52.0)
• chronisch (R52.2)
• therapieresistent (R52.1)
• o.n.A. (R52.9)
Spannungskopfschmerz (G44.2)
F45.41 Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren
Im Vordergrund des klinischen Bildes stehen seit mindestens 6 Monaten bestehende Schmerzen in einer oder
mehreren anatomischen Regionen, die ihren Ausgangspunkt in einem physiologischen Prozess oder einer
körperlichen Störung haben. Psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation
oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen, jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn. Der
Schmerz verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen
oder anderen wichtigen Funktionsbereichen. Der Schmerz wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht (wie
bei der vorgetäuschten Störung oder Simulation). Schmerzstörungen insbesondere im Zusammenhang mit einer
affektiven, Angst-, Somatisierungs- oder psychotischen Störung sollen hier nicht berücksichtigt werden.
Exkl.: Andauernde Persönlichkeitsänderung bei chronischem Schmerzsyndrom (F62.80)
Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten
Krankheiten (F54)