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Mündliche Heilpraktikerprüfung Psychotherapie Mai 2012

Gesundheitsamt Dortmund

Hier ein kurzes Gedächtnisprotokoll meiner mündlichen Überprüfung für Heilpraktiker (Psychotherapie) in Dortmund.

1. Frage: Was gehört in einen psychopathologischen Befund?

2. Frage: Was tun Sie, wenn Sie sich in eine Klientin verlieben?

3. Frage: Ein Klient bricht in Ihrem Wartezimmer zusammen …
Erste-Hilfe-Maßnahmen

4. Frage: Welche Störungsbilder gehen mit dem höchsten Suizidrisiko einher?

5. Frage: Nennen Sie formale Denkstörungen.

Gesamtdauer: 60 Minuten.

Bei den Fragen 1, 4 und 5 sollte ich „nur“ auflisten, allerdings vollständig, die Fragesteller haben bei jeder meiner Antworten ein von 10–15 Kästchen abgehakt. Mir fiel jeweils ein Kästchen nicht ein, da gab es erst kritisches Aufschauen und dann kleine Hilfestellungen. Bei Frage 1 war es das äußere Erscheinungsbild, bei Frage 4 waren es die Schmerzpatienten, bei Frage 5 die Neologismen.

Schwierig fand ich Frage 2, da es nach zunächst wohl richtigen Antworten (Supervision, Intervision, Beendigung der Therapie nach Verweis an gute KollegInnen) in Richtung sexueller Missbrauch ging und wo das Verbot denn geschrieben stehe (StGB) und wie hoch die Strafen seien (5–6 Jahre). Das hatte dann für mich recht wenig mit Psychotherapie und mehr mit einem juristischen Examen gemein.

Richtig schwierig wurde es bei Frage 3. Die Dame vom Verband Deutscher Heilpraktiker hatte ein Notfallszenario für mich vorbereitet: Ein Mann sitzt zusammengesunken im Wartezimmer … und was ich denn vom Atem- bis zum Herzstillstand tun würde. Ich sollte alles detailliert und wiederholt und in Varianten vormachen und beschreiben, und dieser Teil der Prüfung dauerte an die 30 Minuten.
Obwohl ich recht früh sagte, dass ich mein Wissen seit langem nicht aufgefrischt hätte, entließ die Prüferin mich nicht aus dem Fall. Was mich wahrscheinlich gerettet hat, ist, dass ich trotz ungenauen Wissens sowohl mit der geschilderten Situation als auch mit der Prüferin ruhig geblieben bin (am Ende ging es bis zu einem Luftröhrenschnitt, das finde ich noch immer absurd …)

Nun ja, nach etwas längerer Beratung hieß es: bestanden.

Ich fand’s schwierig, auch weil es anders lief, als ich dachte. Weder durfte ich etwas über meinen Werdegang und meine Motivation verraten, noch habe ich einen Fallbericht vorgesetzt bekommen. Die Stimmung kippte dadurch allmählich von freundlich in angespannt. Aber das ist ja nichts Schlimmes.

Mein Tipp also: Erste Hilfe lernen und die Ruhe bewahren, auch wenn’s schlecht läuft.