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Mündliche Heilpraktikerprüfung Psychotherapie März 2017
Gesundheitsamt Krefeld
Anwesend eine Amtsärztin ( Dr. Rößler), ein Psychiater( Dr.Stiefelhagen), eine Heilpraktikerin, eine Psychologin und eine Protokollantin.
Zuerst stellte Dr. Stiefelhagen einen Fall kurz dar: Junger Mann, 25 Jahre, sehr unruhig, ist sich sicher, sein Nachbar hat was gegen ihn und spricht schlecht über ihn. Der junge Mann ist kaum zu verstehen, weil er sehr schnell spricht.
Herr Dr. Stiefelhagen forderte mich auf, ihm Fragen zu stellen.
Da ich an Schizophrenie dachte, stellte ich Fragen, die zu den Symptomen einer Schizophrenie passen.
Dann fragte Herr Dr. Stiefelhagen nach meiner Verdachtsdiagnose.
Ich nannte die Schizophrenie und differentialdiagnostisch die Manie. Außerdem verwies ich noch auf die Abklärung organischer Störungen und den Missbrauch psychotroper Substanzen. Im Weiteren sollte ich noch etwas zum therapeutischen Vorgehen und zum Ablauf einer Krisenintervention sagen. Ich begann mit dem Anruf beim Ordnungsamt usw. Nach der Prüfung wies Herr Dr. Stiefelhagen mich darauf hin, dass das Ordnungsamt den Notarztwagen rufen muss, da das ansonsten Freiheitsberaubung sei.
Dr. Stiefelhagen gab danach an die Heilpraktikerin ab.
Diese beschrieb mir eine Frau, 68 Jahre, war beim Ohrenarzt, der sie an einen Psychiater verwiesen hat. Sie zog es aber vor, zu einer Heilpraktikerin zu gehen. Sie war in Begleitung ihrer Tochter, die auch fand, dass ihre Mutter endlich etwas unternehmen müsse. Im Laufe des "Patientengesprächs" stellte sich heraus, dass die Patientin Stimmungsschwankungen hat, wenig Interesse an anderen Dingen und kaum etwas, was ihr Freude bereitet. Ich fragte einige Nebensymptome einer depressiven Episode ab. Als Verdachtsdiagnose nannte ich dann eine depressive Episode.
Die Heilpraktikerin wollte wissen, wie das therapeutische Vorgehen aussieht. Ich nannte Suizidalität, Psychoedukation, Medikation, VT, soziale Integration.
Frau Dr. Rößler fragte nach der Differentialdiagnose. Ich nannte Demenz, andernorts klassifizierte Demenzformen, Missbrauch von Medikamenten und anderer psychotroper Substanzen. Sie fragte direkt nach, ob es weitere organische Erkrankungen gibt, die in Frage kommen. Auf einen Hirntumor bin ich nicht gekommen, den sie gerne noch genannt bekommen hätte.
Dann war die Prüfung schon zu Ende und ich wunderte mich, wie schnell es ging.
Man hat mir zur bestandenen Prüfung gratuliert.
Es war eine sehr angenehme und freundliche Prüfungsatmosphäre.
Allen, die es noch vor sich haben, viel Glück!