Lüneburg l, II, III, IV
Mündliche Heilpraktikerprüfung Psychotherapie Dezembder 2018
Gesundheitsamt Lüneburg
Gedächtnisprotokoll Lüneburg 05.12.2018
Anwesend sind eine Juristin, eine Fachärztin für Psychiatrie und ein Heilpraktiker
Ich werde freundlich begrüßt, die Juristin erklärt mir den Ablauf der Prüfung, mir wird Wasser hingestellt, der Heilpraktiker beginnt.
HP:
Was wissen Sie über Schizophrenie?
Ich erzähle allgemeines (Störungen in Wahrnehmung, Denken und Affektivität) und gehe auf die verschiedenen Krankheitsbilder in der ICD-10 ein, mit den charakteristischen Symptomen im Vordergrund. Am häufigsten tritt die paranoide (halluzinatorische) Schizophrenie auf. Ich benenne die Symptome. Der HP hakt bei manchen nach und möchte sie genau erklärt bekommen (Was für Halluzinationen? Wie ist das mit dem Wahn genau? Wie ist das formale Denken gestört? Wie die Affektivität?). Ich antworte auf alles, gebe auch Beispiele und er ist zufrieden.
HP:
Kann man dann jetzt bei so einem Menschen Psychotherapie anwenden?
Ich antworte, dass wenn der Betroffene in einer akuten Psychose ist, er vermutlich eher schwer zu erreichen ist und folglich mit Psychopharmaka behandelt werden müsste. Erst zu einem späteren Zeitpunkt kann dann mit einer Psychotherapie begonnen werden.
HP:
Welche Psychopharmaka werden denn eingesetzt?
Ich erzähle von klassischen Neuroleptika und Antipsychotika, Hochpotenz, Niederpotenz, Wirkungsweise. Er möchte ein paar Namen hören. Ich nenne Quetiapin, Haloperidol und Chlorpromazin (wegen der Potenz=1).
HP:
Wie ist denn dann das Vorgehen mit dem Betroffenen in der Psychiatrie?
Ich frage, ob der Betroffene schon dort ist oder erst dahin muss?
Alle drei lachen (sehr angenehm).
HP:
Gute Frage! Was erzählen Sie ihm denn, was in der Psychiatrie so abläuft, wenn er sich bereiterklärt hat dorthin zu fahren, aber mehr darüber wissen möchte?
Ich weiß erst nicht worauf er genau hinaus will, erzähle von Untersuchung, Gespräch, Zimmer. Der HP bohrt noch etwas nach und der Groschen fällt; er möchte einfach die angebotenen Therapiemethoden hören und gibt mir den Hinweis, ich möge mich in der zuständigen Psychiatrie nochmal informieren, was sie dort genau anbieten.
HP:
Welche Neuroleptika sind denn besser verträglich, die klassischen oder die atypischen?
Ich will antworten, aber die Juristin unterbricht und meint, hier könnten wir jetzt einen Punkt machen und gibt weiter an die Fachärztin.
Ärztin:
Was wissen sie über Anorexie?
Ich nenne alle wichtigen Kriterien, die mir einfallen (BMI < 17,5, Gewichtsabnahme durch Maßnahmen. Wie Diät, Abführmittel, Erbrechen, Sport). Untergewicht reicht zur Diagnose nicht aus, es muss eine organische Ursache ausgeschlossen werden.
Ärztin:
Wie wird der BMI errechnet? Welche körperlichen Ursachen könnten das sein?
Beim BMI vertausche ich erst Gewicht und Körpergröße, ist aber nicht schlimm, ich darf korrigieren. Ich nenne ein paar körperliche Ursachen.
Ärztin:
Was für ein Typ Mensch ist da eher betroffen?
Ich beschreibe ehrgeizige, perfektionistische junge Frau aus mittlerer bis gehobener Gesellschaftsschicht. Im Verhältnis Frauen:Männer vertue ich mich etwas, werde korrigiert.
Ärztin:
Und was ist, wenn man dieser Person sagt: Du bist ja dünn!?
Mir fällt ein, dass ich die Körperschemastörung vergessen habe und beschreibe diese.
Ärztin:
Ist Anorexie denn eine gravierende Erkrankung?
Ich berichte über die Gefahren, körperliche Schäden, Gefahr zu sterben, Prognose.
Ärztin:
Wie ist die Therapie? Was ist mit dem Essen? Kann auch ambulant therapiert werden? Gibt es eine Einrichtung in Ihrer Nähe?
Wenn ich nicht sofort alle Informationen umfassend rausbringe, hakt sie nach und gibt so die Möglichkeit zu ergänzen. Sehr angenehm, da ich in der Aufregung das ein oder andere doch mal vergessen habe.
Dann möchte sie noch sehr genau wissen, was es für Einrichtungen in meinem Landkreis gibt. Also, ganz wichtig!!!! Gut informieren, am besten anrufen (z.B. Sozialpsychiatrischer Dienst oder zuständiges Psychiatrisches Krankenhaus usw.)
Ärztin:
Letzte Frage: Was wissen Sie über Demenz?
Ich beschreibe Demenz als Syndrom mit meist chronischen Erkrankungen als Ursache, die primär oder sekundär das Gehirn betreffen und zähle Diagnosekriterien auf.
Ärztin:
Welche ist die häufigste?
Ich nenne die Alzheimer Demenz mit ca. 60%, es kommt drauf an, ob man die gemischte (mit VD) dazu zählt.
Sie nickt zufrieden.
Ich erwarte, dass die Juristin jetzt weiter macht, aber diese sagt: Danke schön! Sie können jetzt rausgehen.
Nach ein, zwei Minuten werde ich hereingebeten. Mir wird gratuliert; ich habe bestanden!