Lüneburg l, II, III, IV

Gedächtnisprotokoll zur mündlichen Heilpraktikerprüfung Psychotherapie November 2023

Gesundheitsamt Lüneburg

 

 Allgemeines

  • Drei Personen anwesend:
    • Familienrichterin: Prüfungsleitung und Protokollantin
    • Heilpraktikerin (20 min Prüfungszeit)
    • Arzt (20 min Prüfungszeit)

 

  • Alle sehr freundlich (die HP schien etwas grummelig; vielleicht habe ich sie nicht so recht überzeugen können)
  • Richterin hat Ablauf erklärt und alle Beteiligten vorgestellt, dann an HP abgegeben

 

 Fragen HP

  • Mit welcher Personengruppe möchten Sie arbeiten? Warum?
  • Lebenslauf ganz anders (ich bin studierter Wirtschaftswissenschaftler), warum nun HPP?
  • Wie haben Sie sich auf die Prüfung vorbereitet?
  • Welche Kenntnisse zur Psychotherapie haben Sie? (Hatte eine inhaltliche Ausbildung für Psychotherapiemethoden erst nach meinem Antrag zur Prüfung begonnen, sodass im Lebenslauf nichts dazu stand)
  • Welche Sorgfaltspflichten müssen Sie später beachten?
  • Was ist das präsuizidale Syndrom? Nicht nur die drei Aspekte benennen, sondern: Wie kann man im Gespräch danach fragen? Wie fühlt sich der Klient wohl?
  • Wie läuft eine Unterbringung nach NPsychKG ab?
    • Was sind die Voraussetzungen für eine Unterbringung?
    • Wer sind die Akteure, was haben sie für Aufgaben?
    • Wo rufen Sie an?
    • Wer kommt zu Ihnen in die Praxis?
    • Was macht der Sozialpsychiatrische Dienst? 
  • Was hat der Sozialpsychiatrische Dienst noch für Aufgaben?
  • Welche anderen Anlaufstellen für Hilfesuchende gibt es noch in der Stadt? 

 Fragen Arzt

  • Im Rahmen der Anamnese wird der psychopathologische Befund ermittelt; welche Aspekte gibt es dort?
  • Orientierung: Hier habe ich die vier Dimensionen (ZÖSP) aufgezählt, dann hat er nachgefragt, wie ich den Klienten danach fragen würde. Er ging dann in eine Art Rollenspiel, indem er Widerstand leistete und sich über meine Fragen lustig machte. Er wollte wohl darauf hinaus, dass man nicht so plump wie ich einfach nachfragen sollte, welcher Tag ist, sondern erst über Indizien (bspw. vom Klienten auf Anamnesebogen eingetragenes Datum) gehen sollte und in späteren Gesprächen subtiler da nachhaken könnte.
  • Intelligenz: Selbe Frage: Wie kann man das im Gespräch prüfen? Ich: Indizien wie sprachlicher Ausdruck (Länge der Sätze, Wortwahl), schulische Erfolge, Arbeitsplatz können Hinweise geben. Den Vorschlag „Intelligenztest“ fand er nicht so gut („Ach, das dauert doch SO lange!“). 
  • Kennen Sie das Messie-Syndrom? Ist das eine eigenständige Diagnose? Bei welchen psychischen Krankheiten kann das aufkommen?
  • Welche Gruppen der Psychopharmaka kennen Sie?
  • Noch einmal das Thema Unterbringung aufgreifend:
  • Hat wieder kleines Rollenspiel eingebracht: „Boah, mir geht’s so schlecht, ich glaube, ich bringe mich später um. Meine Frau nervt auch wie Sau, ich habe einen Hirntumor, der schon gestreut hat – ich weiß doch, wohin die Reise geht! Dann kann ich das doch besser abkürzen!“ – „Würden Sie mich nun in die Psychiatrie einweisen?“ (Ich: „Klaro, ist für mich ein klarer Notfall!“)
  • Er wollte darauf hinaus: Welches notwendige Kriterium brauchen Sie zur Unterbringung nach NPsychKG NOCH? Hier wollte er auf das Kriterium von
  • §§ 16 i. V. m. 1 Nr. 1 NPsychKG hinaus: Erhebliche, gegenwärtige Gefahr für sich oder andere, die nicht anders abzuwehren ist (hier: Klar geäußerte, glaubwürdige Suizidalität) und: Diagnose psychischer Erkrankung (§ 1 Nr. 1: Gesetz für psychisch Kranke)! Das hatte ich immer ausgeblendet, weil für mich der Notfallcharakter so im Vordergrund steht/stand.

 

 Empfehlungen

  •  Macht euch unbedingt schlau, wie die Unterbringung ganz praktisch bei euch in der Stadt/Landkreis funktioniert! Ich hatte bei meinem SozPsychDienst angerufen, doch konnte man mir da leider keine spontane Auskunft geben und wollte mich zurückrufen (haben sie leider nicht). Das hätte mir einige Peinlichkeiten erspart.
  •  Zur Vorbereitung für die Mündliche fand ich „den Schneider“ furchtbar hilfreich. Kann das Buch nur empfehlen: Rudolf Schneider: Heilpraktiker für Psychotherapie – Mündliche Prüfung (Verlag: Elsevier).