Mündliche Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie nach HeilprG

Erfahren Sie jetzt das Wichtigste zur mündlichen Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie: Welche Fragen erwarten Sie in der Prüfung?

Hier finden Sie Prüfungsfragen aus zahlreichen Gedächtnisprotokollen der letzten Jahre aus den mündlichen Amtsarztprüfungen zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Nach der bestandenen schriftlichen Prüfung findet zwei bis acht Wochen später die mündliche Prüfung statt, welche in der Regel zwischen 20 und 60 Minuten dauert. Die Termine für die mündlichen Prüfungen variieren aufgrund der Situation der einzelnen Gesundheitsämter. Das Gesundheitsamt überwacht gesundheitsrelevante Aufgaben und Funktionen als oberste Aufsichtsbehörde der Städte und Landkreise. Die Prüfungstermine können telefonisch beim jeweiligen Gesundheitsamt erfragt werden. In seltenen Fällen kann die mündliche Prüfung bis zu drei Monate nach der schriftlichen Prüfung stattfinden.

Prüfungsablauf

Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen darf der mündliche Teil der Überprüfung für jeden Prüfling höchstens eine Stunde dauern, und es sind Gruppenprüfungen mit bis zu vier Personen zulässig. Dabei sollte die mündliche Überprüfung die Sachgebiete abdecken, in denen die schriftliche Prüfung gravierende Wissenslücken oder Fehlvorstellungen aufgezeigt hat. Es ist daher wichtig, sich bewusst zu sein, welche Fehler Sie in der schriftlichen Prüfung gemacht haben, um diese gezielt bis zur mündlichen Heilpraktikerprüfung für Psychotherapie parat zu haben und besprechen zu können.

Die mündliche Prüfung, die je nach Gesundheitsamt unterschiedlich gestaltet wird, erfolgt in der Regel durch den Amtsarzt, oft in Begleitung eines weiteren Arztes, Psychologen oder Heilpraktikers. Manchmal ist auch ein Protokollant mit juristischem Hintergrund anwesend. Die Kosten für beide Prüfungsteile belaufen sich auf etwa 500-700 Euro.

Prüfungsinhalte

Die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung erfordert ein Verständnis für zentrale Themen, darunter Ihre Motivation für die zukünftige heilpraktische Tätigkeit, Grundkenntnisse über Psychotherapieverfahren, Diagnostik und Differentialdiagnostik, Gesetzeskenntnisse sowie sicheres Verhalten in Notfallsituationen. Es geht nicht nur darum, Ihr konkretes psychologisches Wissen abzufragen, sondern auch darum, ob Sie in der Lage sind, Patienten in Krisen mit schweren psychischen Störungen fachgerecht zu behandeln, weiterzuleiten und Gefahren abzuwenden. Daher spielen in der Prüfung schwerere Erkrankungen und die Gesetzeslage häufig eine entscheidende Rolle.

Hier finden Sie eine Prüfungssimulation mit 60 Aufgaben aus mündlichen Prüfungen.

Gute Vorbereitung

Aus meiner Perspektive ist die mündliche Prüfung für den Heilpraktiker Psychotherapie wesentlich anspruchsvoller als die schriftliche Prüfung. Hier werden nicht nur Fachkenntnisse abgefragt, sondern auch Ihre Motivation, Heilpraktiker Psychotherapie zu werden, sowie die Kenntnisse über das zukünftige Tätigkeitsfeld. Viele Prüflinge haben von einer gezielten Vorbereitung mit dem eTrainer Heilpraktiker-Psychotherapie profitiert. Dieser ermöglicht ein effektives Training und ist eine empfehlenswerte Ressource, um sich optimal auf die mündliche Prüfung vorzubereiten.

Beispiel Gedächtnisprotokoll

Gesundheitsamt Mainz 2023 

  1. Kontraindikationen zur Psychoanalyse:
    • Schwere Demenz
    • Schwere Intelligenzminderung
    • Akute Schizophrenie
    • Erläuterung: Bei der Schizophrenie könnte eine Ich-Störung bereits vorhanden sein, und weitere Störungen des Ichs sollten vermieden werden.
  1. Kriterien der Schizophrenie nach ICD-10:
    • Erst- und Zweitrangsymptome
    • Unterscheidung nach ICD-10
    • Nachfrage zu Ich-Störungen und Negativen Symptomen
  1. Therapieansätze, die bei Schizophrenie vermieden werden sollten:
    • Hypnose
  1. Operante Konditionierung:
    • Erläuterung des 4-Felder-Schemas mit Beispielen
    • Verstärkung und Verminderung von Verhalten
    • Anwendung bei einem Patienten, z.B. bei Depression
  1. Unterbringung durch einen Betreuer:
    • Beantragung beim Betreuungsgericht
    • Betreuer hat Aufenthaltsbestimmungsrecht
    • Wille des Betreuten: Nicht willensfähig gemäß ärztlichem Attest oder Gutachten
    • Medizinische Behandlung ist lebensnotwendig oder verhindert schweren Schaden
  1. Fallbeispiel: 42-jährige mit Interesselosigkeit und Antriebslosigkeit
    (seit 2 Monaten interesselos, antriebslos, kommt nicht mehr aus dem Bett):
    • Einsatz von SOSPf
    • Abklärung von Suizidalität
    • Organische Ursachen: Internistische Abklärung
    • Substanzen: Neue Medikamente oder -Umstellung, Alkohol, Drogen
    • Psychotische Symptome: Stimmen, die Anweisungen geben (Fremdgefährdung)
    • Depression: Detaillierte Symptome zur Schweregrad-Abklärung
    • Anpassungsstörung, mögliche Ängste, Generalisierte Angststörung

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