Solingen I, II, III

Mündliche Heilpraktikerprüfung Psychotherapie November 2015

Gesundheitsamt Solingen

Die Prüfung fand in angenehmer Stimmung statt.

Als erstes der Amtsarzt begann mit einem Fallbeispiel:

Symptome: schlechter Schlaf und Morgentief, alles klar das schaut auf dem ersten Blick nach Depression aus. Um Zeit zu schinden, habe ich noch alle möglichen Krankheiten drum herum abgeklärt, das war aber bald nicht mehr gewollt, Depression stimmte dann auch.

Ich wurde dann gebeten Ideen zur Behandlung aufzustellen, ich habe die Tagesstruktur und die kognitive Umstrukturierung in den Mittelgrund gestellt, das war wohl soweit O.K.

 

Die erste psychotherapeutische Heilpraktikerin konzentrierte sich dann auf den pathologischen Befund, und wollte diesen wirklich ganz genau wissen, wie bereits oben, war es mit Schwafeln nicht getan, Wiedergabe von auswendig gelerntem Wissen wird als selbstverständlich erwartet. Wer da nicht punkten kann, wird einfach durchfallen. Netter weise gab man mir beim pathologischen Befund eine zweite Chance, ich hab beim ersten Mal die Frage nach den Suizidabsichten vergessen, aber Glück gehabt. Ich durfte nachbessern. Hier ist konkretes Wissen gefragt, wo rufe ich genau in meiner Stadt an, ich habe fast erwartet, dass ich noch die Telefonnummer auswendig wissen muss.

 

Die zweite psychotherapeutische Heilpraktikerin stieg mit Demenz ein, auch hier war kein allgemeines Erzählen angezeigt. Die ICD-10 Diagnose wurde detailliert verlangt, hatte ich ja auch parat.

 

Zum Schluss gab es verbale Missverständnisse, mit Leib- und Körpergedächtnis konnte ich nichts anfangen, konnte aber immerhin zeigen, dass ich verstand worum es geht. Und irgendwie hat es dann doch gepasst, wohl besser als ich selbst erwartet habe.

 

Mein Tipp: ICD (derzeit 10) für alle möglichen Störungen auswendig lernen und den Ablauf bei Suizid so kennen, als ob Sie ihn ein paar Mal bei Klienten erlebt hätten.